Heimatmuseum
Kufstein
360°
Heimatmuseum Kufstein
In der sogenannten „Oberen Schlosskaserne“, gegenüber vom Kaiserturm, ist das Heimatmuseum untergebracht. Der Ursprung des Museums waren Ausgrabungen im „Eichingergarten“ (Nähe Friedhof) von 1905. Die dortigen Funde aus der Bronzezeit veranlassten einige Kufsteiner einen Heimatverein zu gründen und die Geschichte Kufsteins in einem Museum auszustellen, das eben in der Festung sein Zuhause fand um im Juni 1908 eröffnet wurde.
Höhlenbären
Zwischenzeitlich war die Ausstellung auch in anderen Bereichen der Festung beheimatet, wurde jedoch dann endgültig in die Räumlichkeiten der Oberen Schlosskaserne verlegt. Heute zählt das Heimatmuseum, welches zuletzt 1999 neu gestaltet wurde, zu den meistbesuchten Museen in Österreich. Die Bandbreite der Ausstellung ist groß: beginnend mit den Fundstücken aus der Tischofer Höhle - besonders eindrucksvoll sind die Rekonstruktionen der Höhlenbären – und flankiert von Ausgrabungsstücken aus Bronzezeit über die Eisenzeit bis hin zu den Römern – geht es weiter zu den Präsentationen von kunstvollen Gebrauchsgegenständen und Votivgaben früherer Zeiten.
Sakrale Kunstwerke
Seit
1974 kann man im Heimatmuseum auch eine originale Rauchkuchl eines
Bauernhofes in Inneralpbach bestaunen. Einst waren nur die
„Rauchkuchln“ und Stuben der Bauernhöfe geheizt und der Rauch
half gegen Ungeziefer, auch wenn er äusserst ungesund war. Diesen
Rauch hat sich im Holz festgesetzt und man kann ihn immer noch
riechen. Auch eine alte Bauernstube von 1638 wurde in St. Johann in
Tirol ab- und hier wieder aufgebaut. Die Entwicklung der Trachten
wird ebenfalls gezeigt. Wer sich für die Geschichte des
Wintersportes interessiert kann zwischendurch – ein Gang mit Treppe
biegt nach rechts unten ab – einen Ausflug in die dafür errichtete
Ausstellung machen (diese ist auch vom Hof aus zugänglich). Dort
wird die Geschichte des Wintersportes, insbesondere auch die
Entwicklung der Firma Kneissl dokumentiert.
Turbulente Geschichte
Wieder zurück im oberen Teil des Museums gibt es noch einiges zu entdecken: Einblicke in das Bürgertum, die weitere Entwicklung Kufsteins und seiner Festung, historische Stücke unterschiedlicher Berufsgruppen und eine Ausstellung zu sakraler Kunst erwarten die Besucher. Von einem der Kunst des 20. Jahrhunderts gewidmeten Raum geht es weiter zur zoologischen Sammlung, welche über die zweitgrößte Vogelsammlung Tirols verweisen kann. Den Abschluß bildete die Abteilung für Geologie. Ein begehbares Riesenrelief, sowie verschiedene interessante Fossilien belegen, dass auch Kufstein einst unter Wasser gelegen hat. Mit viel Liebe zum Detail ist es dem Kufsteiner Heimatverein gelungen, das Kufsteiner Heimatmuseum zu einem Ort werden zu lassen, an dem Geschichte wieder lebendig wird.
Geologie