Kaiserturm & Staatsgefängnis
360°
Kaiserturm & Staatsgefängnis
In der Zeit von 1518 bis 1522 wurde der kreisrunde Kaiserturm unter Leitung des Baumeisters Michael Zeller errichtet. Der Durchmesser beträgt knapp 21 Meter und die Mauern weisen eine Dicke von 4 Metern im Obergeschoss und bis zu 7,5 Metern im unteren Bereich auf. In Auftrag gegeben und seinen Namen verfügt hat Kaiser Maximillian, welcher allerdings die Fertigstellung nicht mehr erlebte. Früher war der viergeschossige Turm nur durch eine Zugbrücke über den sogenannten „Diamantgraben“ erreichbar, welcher dem Schutz der Schießscharten diente.
Kaiserturm
Der jetzige Aufgang entstand in der Neuzeit. Nachdem der Kaiserturm beim sogenannten „bayrischen Rummel“ 1703, als die Brände von der Stadt auf die Festung übergriffen und die im Kaiserturm gelagerten Pulverbestände explodierten, große Schäden erlitt, wurde er wieder instand gesetzt. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt der Turm im Zuge eines Umbaues Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Festung verlor ihre militärische Bedeutung nach den Napoleonischen Kriegen und wurde fortan als Kaserne genutzt. Der unterste Teil des Turms, sowie eine Etage des oberen Teiles, das „Bombardiergewölbe“, sind heute nur für spezielle Veranstaltungen geöffnet, die beiden im Bombardiergewölbe ausgestellten hölzernen Kanonen sind Nachbauten, die an die bekannten, viel grösseren Geschütze Kaiser Maximillians, „Purlepaus“ und „Weckauf“ erinnern sollen, welche ihm die Eroberung der Festung erst möglich machten.
Im Kaiserturm
Im oberen Stockwerk, das zugleich der höchste zu erklimmende Punkt der Festung ist, wurden um 1745 13 Arrestzellen eingebaut, in dem einige berühmte, vor allem politische, Häftlinge inhaftiert waren wie z. B. der Ungar Sándor Rózsa, der Franzose Maret, eine Agentin der französischen Revolution und viele mehr. Zwischenzeitlich aufgelassen wurde das Gefängnis im 1. Weltkrieg wieder genutzt - zumeist für als „feindlich“ eingestufte Ausländer. 1945 nutzten die Besatzer Kufsteins – die Amerikaner und Franzosen – das ehemalige Staatsgefängnis bis 1948 für die Unterbringung von Nationalsozialisten. Der gesamte ehemalige Gefängnistrakt ist heute zur Besichtigung geöffnet.
Gefängniszelle von Sándor Rózsa
Panorama vom Kaiserturm